Harald Schirmer - es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern WIE wir es tun!

Atomkraft Energie?

02. September 2008

Was braucht ihr noch - Atomausstieg
Gründe für den Atomausstieg

Atomkraft-Energie:

Atomkraft nein Danke
Atomkraft nein Danke

Mit „Fakten“ zu argumentieren ist schwer, da ich keinen Zugang zu absolut verlässlichen Zahlen habe, jedoch denke ich das die „allgemein anerkannten Informationen“ spielend ausreichen, die Idee „Atomkraft als Energiequelle“ schnell als keine so Gute mehr zu sehen. Viele Daten sind hier aus dem Internet z.B. Wikipedia – für die Richtigkeit kann ich nicht garantieren – wenngleich verschiedene Quellen diese Daten bestätigen – sollten falsche dabei sein bitte Informieren!

Zahlen, die auf dieser Steite dargestellt sind, kommen von verschiedenen Webseiten, wie von AKW Betreibern, der Bundesregierung, Wiki (keine perfekte Wissenquelle – ist mir bekannt) und anderen Fachseiten. Selbstverständlich weichen diese je nach Material, Inhalt, Baugröße etc. ab. Gerne korrigiere ich diese – wenn ich hinreichende Fakten bekomme.

Aktuell: Warum muss immer erst das eintreten, was vorstellbar (absehbar) ist, bevor sich Menschen bewegen… ist das nicht ein äußerst kindliches Verhalten (..Herdplatte)..

Jetzt zu Ökostrom wechseln
Jetzt zu Ökostrom wechseln

Hier Informationen und eine kleine Anleitung, wie man selbst sehr schnell, einfach und meist kostenneutral zu 100% Ökostrom wechseln kann – um damit der Atomenergie den Geldhahn abzudrehen:

Jetzt zu 100% Ökostrom mit Neuanlagenförderung wechseln

In Ländern mit einer großen Atom-Lobby wird trotz alledem darüber nachgedacht, die alternativen Energiemengen zu begrenzen – damit sich die vielen Atomkraftwerke auch wirklich lohnen!

[youtube=http://youtu.be/1_oUq5T5U8U]

 

Grundwissen:

Uran wird abgebaut – das Gesteinsmaterial wird „aufgebrochen“ – das uranhaltige Material muss aufwändig extrahiert werden.

  • Für 1 Tonne Uran werden je nach Anreicherung ca. 660 Tonnen Gestein verarbeitet
  • Das Restgestein ist verstrahlt durch Uranium, Thorium, Protactinium, Radium, Radon, Polonium, Blei, Bismuth und muss für 10.000 Jahre vor der Umwelt „getrennt“ werden
  • Antrieb aller Maschinen natürlich mit fossilen Brennstoffen
  • Für 1 Atomkraftwerk werden ca. 200 Tonnen Uran pro Jahr benötigt (132.000 Tonnen strahlendes Gestein)
  • Urangewinnung benötigt Unmengen an Wasser (z.B. Olympic Dam Mine: ca. 33 Millionen Liter Wasser pro Tag)
  • Weltweit werden jährlich ca. 40.000 Tonnen Uran gefördert (seit 1991 fast gleich) – das entspricht bisher 500 Millionen Tonnen verstrahlter Gesteinsabfall
  • Wiki-Uranabbau Zahlen und Daten zu Uran

Jetzt kommt das Uranoxid in eine Anreicherungsfabrik, wo es in Gas umgewandelt wird

  • aus 200 Tonnen Uranoxid werden 24 Tonnen niedrig angereichertes Uran
  • in diesem Prozess entsteht waffenfähiges Material
  • diese Technologie möchte jedes Land haben … warum wohl? (große Weltdiskussionen wer darf diese Technologie benutzen)
  • Abfallprodukt dieses Prozesse ist „depleted (abgereichertes) Uranium“ -> „DU“ und das eignet sich hervorragend als Munitionsmantel mit extrem hoher Durchschlagskraft – nebenbei erzeugt es natürlich bei Verarbeitung und Verwendung radioaktiven Staub mit den bekannten Folgen

Dann geht’s in die nächste Fabrik zur Brennstab Erzeugung und weiter in die Atomkraftwerke weltweit.

  • Inzwischen wurde das Material fast um die halbe Welt transportiert – natürlich mit fossilen Brennstoff-Antrieb
  • Weltweit sind (2009) 436 Atomkraftwerke in Betrieb – im Schnitt über 24 Jahre alt!!
  • halbe Welt transportiert (transportiert mit Hilfe von fossilen Brennstoffen wie Öl, Diesel und Benzin)
  • In Deutschland gibt es 17 aktive und 19 stillgelegte Atomkraftwerke – Grafik
  • Liste der aktiven AKW in Deutschland kernenergie.de
  • das sind bei den aktiven ca. 400 Tonnen Uranabfall pro Jahr in Deutschland

Verwendung der Brennstäbe im Reaktor und der „Abfall“

  • Es gibt eine lange Reihe von Störfällen:
    Wiki-liste weltweit | Störfälle in Europa
  • nach einem Jahr ist das Material unbrauchbar weil es zu „instabil“ wird
  • es muss jetzt für mehrere JAHRE in Abkühlbecken vor Ort gelagert werden
  • erst dann kann es in ein Zwischenlager gebracht werden, das ebenfalls vor Ort ist
  • das Abfallmaterial ist extrem radioaktiv strahlend und kann nur mit Robotern (dann auch Sondermüll) bearbeitet, transportiert werden
Halbwertszeiten:
(Dauer bis zur Halbierung der Strahlung) 
Uran 238 4,4 Milliarden Jahre
Uran 235 704 Millionen Jahre
Plutonium 24 Tausend Jahre
Radium 1600 Jahre
  • kein Mensch hat einen nachhaltig funktionierenden Plan, wie man dieses Material für 100 Tausende von Jahren von Mensch und Umwelt trennen soll
  • Es wird diskutiert, dass es wichtig sei, ein Endlager im eigenen Land zu haben – damit man Einfluss auf die Sicherheit hat – das ist gut und schön…. besonders wenn man sich die Entwicklungen der „Landesgrenzen“ der letzten 100 Jahre ansieht
  • Seit über 60 Jahren ist hier noch keine sichere Lösung für eine „Endlagerung“ in Sicht
    (in die Umlaufbahn schießen, verbuddeln ist keine Lösung aufgrund der Menge und des Risikos z.B. durch aktuelle Klimaänderungen)
  • Endlagerung ist an sich ja keine Lösung sondern nur ein hilfloses Verstecken und auf nächste Generationen abwälzen
  • Ein stillgelegtes Atomkraftwerk ist auch nach Jahren noch ein potentielles Risiko, muss geschützt werden.
  • Viele Materialien, Flüssigkeiten, Werkzeuge, Maschinen, die im Inneren verwendet werden sind ebenfalls strahlender Sondermüll, der „entsorgt“ werden muss

Wiederaufbereitungsanlagen / Schnelle Brüter:

  • es gibt schlichtweg noch keine Anlage, die das so könnte (also alt rein – neu raus)
    (trotz Jahrzehnte der Forschung und mehreren 100 Milliarden Euro Forschungsgeldern)
  • Frankreich, England und Japan betreiben „Wiederaufbereitungsanlagen“, die jedoch „nur“ 1% Plutonium rückgewinnen können – das jedoch unter Freisetzung hochradioaktiver Gase. 90% des Abfalls werden tausende Kilometer nach Russland zur Lagerung (in Containern unter freiem Himmel) transportiert.
  • mehrere dramatische Zwischenfälle gab es auch in diesen Anlagen bereits, wobei die andauernde Strahlung und Luftverunreinigung als schlimmer als ein „einmaliges“ Unfallereignis eingeschätzt wird
  • derzeit lagern ca. 270 Tonnen angereichertes „ziviles“ Plutonium
  • mit 4 Kilogramm davon kann man eine gesamte Stadt zerstören

Entscheidungshilfe:

Bei Atomkraft sprechen wir also pauschal gesagt von einer Energiequelle, die:

  • in jeder Verarbeitungsstufe enorme Ressourcen verschlingt (Wasser, fossile Brennstoffe)
  • in jeder Verarbeitungsstufe enorme Mengen an gefährlichsten Stoffen freisetzt
  • nicht unbegrenzt und nicht überall verfügbar ist
  • extrem störanfällig ist (und wenn eine Störung – dann mit enormen Folgen)
  • ein sehr politisches Mittel in der Welt ist
  • von großem Interesse für die Waffenlobby ist
  • extrem langfristige Planung und vorausschauendes Handeln erfordert
  • es gibt keine funktionierende Lösung für die Wiederaufbereitung
  • es gibt keine Möglichkeit den Abfall zu verwerten oder „los-zu-werden“
  • Einzig der Prozess der Stromerzeugung mit fertigen Brennstäben erzeugt kein CO2
    (die gesamte Kette von Abbau – über Produktion bis zu Nutzung und Lagerung ist gleichzusetzen mit der zweitschlimmsten CO2 Belastung – dem GAS)
  • nur als Grundlastsicherung genutzt werden können – weil sie für Lastspitzen zu unflexibel sind
  • nur als Megakraftwerk überhaupt relevant (weil kosteneffektiv nutzbar) sind – dafür sind dann jedoch große und vor Allem stark verlustbehaftete Leitungsnetze notwendig um den Strom weit zu verteilen

Was ist zu tun?

Kettenreaktion
Kettenreaktion

Wir sind nicht die Politik und nicht die Manager dieser Unternehmen – darum sollten wir uns auch nicht so verhalten.

  1. Jeder kann sich heute selbst für seinen Stromproduzenten entscheiden – und damit eine Entscheidung durch „Kundenwunsch“ herbeiführen

    1. klar … „wenn jetzt alle“ … keine Angst alle tun das nicht (gleich)
    2. gibt es überhaupt genug Alternativen? … mit jedem neuen Kunden bekommen die Ökostromanbieter mehr Kapital für Investitionen – und mit Geld geht bekanntlich eine Menge (derzeit finanzieren die Meisten nur die AtomLobbi)
    3. nicht 100% Ökostrom … – warum immer alles oder nichts – 90% ist besser als 0%
    4. der Umstieg ist ganz einfach, schnell und die Kosten sind kaum höher
    5. so geht’s: atomausstieg-selber-machen.de
  2. Wer ein Haus hat kann sogar noch mehr tun – und mit Photovoltaik selbst ÖkoStrom erzeugen

    1. Photovoltaik-Anlage günstig finanzieren… ca. 10 Jahre Strom ins Netz liefern – dann Geld verdienen (diese Antwort ist für Rechner) … der Preis von der PV-Module ist in 4 Jahren auf die Hälfte gesunken und es gibt inzwischen zwei Deutsche Hersteller!
    2. Ab dem Anschlusstag nicht nur keinen Atomstrom mehr nutzen sondern selbst die Prozentzahl der regenerativen Energiequellen beeinflussen.
    3. Mit 40m2 Photovoltaik kann man locker den Jahresbedarf eines Hauses decken – selbst wenn es keine Förderung gäbe, und Strom 1:1 verkauft würde, ist das eine perfekte Altersversorgung oder Umweltbillanz
    4. Die Module bestehen aus Silizium (fast unendlich vorhanden), Aluminium und Glas (Rohstoff, der auch nach Jahren noch wiederverwertet werden kann)
    5. und hier sind Infos zu meiner Anlage: Meine Stromerzeugung
  3. Energiesparen ist der beste Weg

    1. Egal wie Strom erzeugt, transportiert oder verbraucht wird – es gibt immer Verluste, Abfall, Wärme, CO2 Emissionen
    2. Energiesparlampen, LED Technik, Energiespargeräte usw bieten heute schon in vielen Anwendungsgebieten Möglichkeiten den Verbrauch stark zu reduzieren
    3. Bewusstmachen von Energieschleudern ist ein erster Schritt – und es sind die vielen kleinen Dinge, die viel bewirken (Aufzugfahren, Stand-By Geräte, Kurzfahrten, Vergesslichkeit)
    4. Verhaltensänderung ist schwer, aber sehr effektiv!
    5. wer weitere Tipps möchte gerne: Umwelt Tipp

Gerne antworte ich auf Fragen oder Feedback…

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